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Landtagswahlen in Österreich: Aufwind für Österreichs Rechtsradikale ↗
Nahost-Konflikt: Alternative Narrative ↗
Gaza | Der palästinensische Dichter Abu Toha wurde ins Exil vertrieben ↗
Vor einem Jahr stand Mosab Abu Toha in einer Schlange und wartete darauf, einen Kontrollpunkt passieren zu dürfen. Er hatte die schmerzhafte Entscheidung getroffen, mit seiner Frau Maram und den drei kleinen Kindern Gaza zu verlassen. Die Familie näherte sich einem Kontrollpunkt, der an der Straße zum Grenzübergang Rafah Richtung Ägypten lag. Abu Toha begrüßte Menschen, die er kannte, und versuchte, seine Kinder zu beruhigen. Plötzlich wurde er aus der Warteschlange gerufen: „Der Mann dort mit dem schwarzen Rucksack, der einen rothaarigen Jungen trägt. Komm her! Setz den Jungen ab und komm her!“
Mosab Abu Toha wurde in Gaza geboren. Er litt in den 31 Jahren seines bisherigen Lebens oft unter israelischen Bombardierungen. Nun jedoch wa
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Schraubenzieher-Attacke in Regionalzug: Rassistisch, lebensbedrohlich – aber kein Mordversuch ↗
Gefängnisskandal in Augsburg: Häftlinge berichten von Schlägertrupp und Kellerverlies ↗
Krise der Linke: Drei Silberlocken für ein Halleluja ↗
Krieg in der Ukraine: USA will Ukraine Anti-Personen-Minen liefern ↗
Migrationshintergrund | Landesdienst nur halb so vielfältig wie Berlin ↗
Krise bei Volkswagen: IG Metall will mit Flexi-Fonds Arbeitsplätze erhalten ↗
Präsidentschaftswahlen in Somaliland: Einzigartiger Machtwechsel am Horn von Afrika ↗
Proteste in Griechenland: Griechen streiken für Leben in Würde ↗
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter: Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht ↗
Meduza-Auswahl, 14. – 20. November: Rückt die Welt näher an den Atomkrieg? ↗
Neuwahl Bundestag | Bundestag ohne Alexander Gauland ↗
Mentale Gesundheit | Psychische Probleme in der Schule: Katastrophen vor Augen ↗
Bundestagswahlkampf | Linkspartei: Letzte Hilfe ↗
Erörterungstermin zur Atomfabrik Lingen: Kritische Masse ↗
Soziales | Verlust der Wohnung verhüten ↗
Brasilien | Anschlagspläne gegen Lula und die Demokratie ↗
Libanon | Bomben auf Wohnviertel in Beirut ↗
Linkspartei | »Mission Silberlocke«: Per Seniorenexpress in den Bundestag ↗
Libanon | Hoffnung auf eine Feuerpause dank Intervention aus Washington ↗
Diskriminierung von Aborigines | Indigene Australiens: Kein Platz im eigenen Land ↗
Nations League | DFB-Team: Julian Nagelsmann freut sich über »das große Ganze« ↗
10 Jahre Haft für malischen Islamisten: Der Terrorfürst von Timbuktu ↗
Elon im Weißen Haus | Die Tech-Bro-Kratie: Das macht Elon Musks Aufstieg zu Trumps Einflüsterer so gefährlich ↗
Ein „Bro“ ist ein Freund: kein guter Freund, eher ein Kumpel. Jemand, der zum „Jungs-Abend“ kommt. Jemand, mit dem man teilt, dass man ein Mann ist, und mit dem zusammen man Dinge tut, die Männer halt so tun.
„Bros“, das sind keine Genossen und keine Kameraden, sondern Männer, die sich verbrüdert haben, weil sie etwas verbindet. „Crypto-Bros“ beispielsweise eint die Überzeugung, dass Bitcoins die Zukunft sind, und die Verachtung für alle anderen, die das noch nicht durchblickt haben. „Tech-Bros“ eint der Umstand, dass sie im Silicon Valley Milliarden verdient haben, dem digitalen Plattform-Kapitalismus sei Dank. Und die Gefährlichkeit, die von ihnen ausgeht, wenn sie auf einmal ihre politische Ideologi
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Internationales Congress Centrum | ICC Berlin: Alu-Monster kommt unter den Hammer ↗
COP 29 | Klimagase: Trauerspiel der dicken Brocken ↗
Postkolonialismus | Sterben ist Formsache ↗
Mission Silberlocke: Wie die Linke-Rettung durch Ramelow, Gysi und Bartsch klappen könnte ↗
Während die Ampel sich schreddert und die SPD ihren Kanzler und Kandidaten demontiert, schütteln bei der Linken die alten Kämpen den Staub alten Streites aus der Rüstung und ziehen mit weißen Haaren in den Kampf. Angekündigt als „Aktion“, dann als „Projekt“, wird es nun, nachdem Gregor Gysi (76) seinen Mitstreitern Bodo Ramelow (68) und Dietmar Bartsch (66) ein konstruktives Abendessen spendierte, zur „Mission Silberlocke“.
„Als evangelischer Christ ist mir das eine Freude“, meint der Noch-Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow. 2005 bis 2009 saß der frühere Gewerkschafter und Ex-Wessi schon einmal im Bundestag, war vorher Wahlkampfleiter für die damalige PDS. Die aktuelle Mission: Ü
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Gewalt in Haiti: Zerstückelt und verbrannt ↗
Sozialkürzungen | Haushaltskürzungen: Auf zur Nachtwächterstadt ↗
Länder-Ranking | Mühsamer Fortschritt beim Klimaschutz ↗
Autoindustrie | VW: Solidarisch aus der Krise ↗
Schweden ermittelt wegen Kabelschäden: Verdächtiger chinesischer Frachter ↗
Justiz | Kein Prozess gegen Uni-Besetzer ↗
Ernährungsarmut | Wenn gesundes Essen zu teuer ist ↗
Stromversorgung im Krieg: Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen ↗
Aussie-Krimi | Dieser Mann ist richtig ↗
Kohle | Das 100-Milliarden-Ziel der Klimapolitik: Ein Finanzkonstrukt voller Tricks ↗
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht ... außer, man hat keine Wahl. So lässt sich die Lage der Entwicklungsländer bei der Klimakonferenz in Baku charakterisieren. Dort verhandeln sie mit den reichen Industrienationen, die hauptsächlich für die Erderhitzung verantwortlich sind, über weitere finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung der Klimakrise ab 2026. Denn ein bereits bestehendes Abkommen aus dem Jahr 2009 läuft bereits nächstes Jahr aus.
Dabei wurde schon dieses nicht eingehalten. Damals hatten sich die Industrienationen verpflichtet, ab 2020 jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar für Entwicklungsländer zu „mobilisieren“. Damit sollten die wirtschaftsschwachen Länder sowohl bei der Senkung der eigenen Em
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EU-Bürger fürchten illegale Migration und Terrorismus am meisten ↗
Illegale Migration und Terrorgefahr treiben die meisten Menschen in der Europäischen Union aktuell stärker um als andere potenzielle Bedrohungen für den Frieden. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung in den 27 Mitgliedstaaten.
Den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nimmt die Bevölkerung in den EU-Staaten auch als eine große Bedrohung wahr. Es sind allerdings regionale Unterschiede erkennbar.
Besorgnis um Europas Grenzen
Auf die Frage „Was ist heute die größte Bedrohung für den Frieden in Europa?“ gaben demnach etwa 25 Prozent der über 26.000 Teilnehmer der Befragung an, nicht funktionierender Grenzschutz treibe sie mehr um als alles andere. 21 Prozent der Menschen in der EU
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Streit um Konzept Vorschule: Mehr Kita wagen ↗
Streit in der SPD über Kanzlerkandidatur: Die Verunsicherung ↗
Neonazi-Drohungen und eine rechte Sachsen-CDU: Marco Wanderwitz zieht sich zurück ↗
Marco Wanderwitz, CDU, ehemaliger Ostbeauftragter und umsichtiger Streiter für ein AfD Verbotsverfahren, tritt nicht mehr für ein Bundestagsmandat an. In den Medien lässt er sich vernehmen, dass der Grund dafür der Druck jener rechtsextremen Akteure in seiner sächsischen Heimatregion ist, die seit Jahren daran arbeiten, die Demokratie von unten auszuhöhlen; mit Drohungen, Demonstrationen, Schmähungen, manchmal sogar mit direkten Angriffen. Wanderwitz berichtet, dass der Rückhalt aus der demokratischen Zivilgesellschaft diese Bedrohungslage nicht aufwiege.
Seit der Mann aus dem Erzgebirge vor Jahren aussprach, was kein Geheimnis ist, dass es Ostdeutschland Mehrheiten für diverse Spielarten des rechten Autoritarismus gibt, steht er unter Druck. Neo
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Trump nominiert TV-Arzt und ehemalige Wrestling-Unternehmerin ↗
Donald Trump überrascht auch mit seinen nächsten Kandidaten für Ämter in der künftigen US-Regierung: Handelsminister soll Howard Lutnick werden, einer der wichtigsten Unterstützer Trumps an der Wall Street. Er führt die New Yorker Finanzfirma Cantor Fitzgerald und ist aktuell Co-Chef des Teams, das die Amtsübernahme Trumps im Weißen Haus am 20. Januar vorbereitet.
Als Minister wäre Lutnick unter anderem dafür zuständig, Trumps Pläne für neue Importzölle umzusetzen. Der designierte Präsident drohte im Wahlkampf mit hohen Zöllen auf Waren aus dem Ausland und behauptet, das werde Unternehmen zur Produktion in den USA zwingen. Ökonomen warnen dagegen, dass solche Maßnahmen, die Trump schon währen
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Robert Habecks „Schwachkopf“-Affäre: Der Anzeigenhauptmeister ist beleidigt ↗
„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!“ Man muss nicht Joschka Fischers legendären Bundestags-Zwischenruf zitieren, um sich klarzumachen: Der Sound von Politik ist nicht erst seit gestern derbe. In der alten Bundesrepublik warf man sich schon im demokratischen Spitzenbetrieb serienmäßig Unflätigkeiten an den Kopf: von „Hetzer“ über „Idiot“, „Flaschenkopf“ und „Übelkrähe“ bis hin zu der Aufforderung, „auf den Strich zu gehen“.
Ein „Schwachkopf“ oder die Behauptung, eine Kontrahentin sei die „dümmste“ Person, die jemals ihre Funktion innehatte, wäre da nicht aufgefallen. Heute jedoch rückt wegen derlei die Polizei aus und tagen G
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Mütter- und kinderfeindliche Gerichte: Vaterkontakt um jeden Preis ↗
Erich Vad: „Deutschland riskiert einen Krieg mit Russland, hat aber nicht mal Schutzräume“ ↗
Er hat in hochrangigen Positionen bei der Bundeswehr, in den USA, bei der NATO, der EU und im Auswärtigen Amt inne: Brigadegeneral a. D. Erich Vad. Zwischen 2001 und 2006 war er Referent für Sicherheits- und Verteidigungspolitik in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dann bis 2013 Gruppenleiter im Bundeskanzleramt, Sekretär des Bundessicherheitsrates und militärpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst ist er ein national und international stark angefragter Sicherheits- und Militärexperte. Kürzlich erschienen zwei neue Bücher von Erich Vad: Abschreckend oder erschreckend? Europa ohne Sicherheit und zuletzt Ernstfall für Deutschland. Ein Handbuch gegen den Krieg.
der Freitag: Herr Vad, Sie traten noc
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Regierungsbildung in Thüringen: CDU, BSW und SPD einig über Koalitionsvertrag ↗
Deutsches Schulbarometer: Schulalltag ist für Kinder und Jugendliche belastend ↗
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen ↗
Brombeer-Koalition in Thüringen: CDU, BSW und SPD einig über Koalitionsvertrag ↗
Der Koalitionsvertrag von CDU, BSW und SPD in Thüringen steht. Gut elf Wochen nach der Landtagswahl verständigten sich die Spitzen der drei Parteien auf den Entwurf des Regierungsvertrags. Es gebe in den nächsten beiden Tagen nur noch Feinarbeiten zu erledigen, hieß es nach einer zweitägigen Klausur der Parteichefs in Ilmenau aus Kreisen der Beteiligten.
Der Koalitionsvertrag werde voraussichtlich am Freitag vorgestellt. Damit ist ein großes Stück des Weges zu einer neuen Thüringer Regierung und möglicherweise der ersten sogenannten Brombeer-Koalition in Deutschland absolviert.
Positive Signale zum Koalitionsvertrag in Thüringen von Sahra Wagenknecht
Allerdings fehlt noch die Zustimmung der Parteigremien aller drei Partner. Das BSW hat bereits
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Drohende Kürzungen bei Sprachunterricht: Unternehmen fordern Geld für Integrationskurse ↗
Asha Hedayati: „Kinder werden zu Kontakt zum gewalttätigen Elternteil gezwungen“ ↗
Es gibt Situationen in meiner beruflichen Praxis, die ich nicht mehr vergessen werde. Nicht die brutalen oder lauten Augenblicke sind es, wenn Menschen anderen Menschen Wunden und Schmerzen zufügen. Es sind die leisen, stillen Momente, in denen im Namen des Rechts und unter dem Deckmantel einer – vermeintlichen – Neutralität Ungerechtigkeiten entschieden werden, in denen die verletzlichsten und verwundbarsten Menschen unserer Gesellschaft nicht von staatlichen Institutionen geschützt und sogar allein gelassen werden.
Seit 2013 begleite ich als Berliner Familienrechtsanwältin Frauen und Kinder bei der Trennung von gewalttätigen Ex-Partnern und Vätern. Sie kommen zu den unterschiedlichsten Phasen ihrer Gewaltbeziehung zu mir: noch vor der Trennung, um
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G20-Beschluss zur Reichensteuer: Trügerischer Schein ↗
„Der Teufel in Person“: Gisèle Pelicots Kinder erzählen von den Grausamkeiten ihres Vaters ↗
Dominique Pelicot ist verantwortlich für Dutzende Vergewaltigungen seiner Ex-Frau Gisèle Pelicot. Vor einem Gericht in Avignon sagten nun auch die Kinder Caroline Darian, David und Florian aus und berichten von den unfassbaren Grausamkeiten ihres Vaters.
Die Kinder von Gisèle Pelicot haben ihre „Erschütterung“ beschrieben, als sie erfuhren, dass ihr Vater ihre Mutter unter Drogen gesetzt und Dutzende von Männern eingeladen hatte, sie zu vergewaltigen. Sie baten ihn vor Gericht, die Wahrheit darüber zu sagen, ob er andere Familienmitglieder missbraucht hatte.
Dominique Pelicot hat seine Ex-Frau Gisèle Pelicot Dutzende Male vergewaltigen lassen. Zwischen 2011 bis 2020 hat er sie wiederholt mit Schlaftabletten und Medikamenten betäubt, bevor s
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Femizide und Gewalttaten gegen Frauen: „Diese Zahlen sind nur die Spitze eines Eisbergs“ ↗
Es sind erschreckende Zahlen: Im Jahr 2023 wurden 360 Mädchen und Frauen Opfer von Femiziden. Das bedeutet, dass an jedem Tag in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet wurde. Im Bereich der Sexualstraftaten wurden 2023 mehr als 52.000 Mädchen und Frauen Opfer von Vergewaltigung, sexueller Belästigung oder Nötigung, ein Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Hälfte der Opfer war hier den Angaben zufolge jünger als 18 Jahre alt. Im Bereich „Häusliche Gewalt“ wurden mehr als 180.000 weibliche Opfer gezählt, das heißt, 180.000 Frauen wurden von ihrem Partner geschlagen oder verprügelt und erstatteten danach Anzeige – die meisten Opfer wagen den Gang zur Polizei nicht, weshalb das BKA auch 2023
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Finanz-COP | China will nicht zahlen: Das sind die 3 Knackpunkte der Klimakonferenz ↗
Um diese vier Buchstaben geht es bei der 29. UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan: NCQG. Das steht für: „New Collective Quantified Goal“, also das neue, kollektive und quantifizierte Ziel für die Klimafinanzierung. Zurzeit unterstützen die Industriestaaten die Entwicklungsländer mit jährlich 100 Milliarden Dollar bei der Reduktion der Emissionen, der Anpassung an die Erwärmung und der Behebung klimabedingter Schäden. Dieses Ziel gilt aber nur noch für dieses Jahr und ab nächstem Jahr soll ein neues Ziel gelten. Doch bevor die Konferenz erfolgreich abgeschlossen und ein neues Ziel verkündet werden kann, müssen die Länder noch drei Knackpunkte lösen.
Knackpunkt 1: Wie viel Geld brauchen die Entwicklungsländer?
Auf
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Medien: Von Olaf Scholz bis Robert J. Kennedy junior – Auf ihn mit Gebrüll! ↗
Das mediale Herumgestocher wirkt. Olaf Scholz habe „kein Vorrecht auf Wiederwahl“, dröhnt der frühere SPD-Chef Franz Müntefering – gefundenes Fressen für die Medien, die dem Gauländischen „Wir werden sie jagen“ verpflichtet scheinen, diesmal mit dem Kanzler im Visier: „Scholz muss weg!“
Journalisten durchschwärmen das Land, um in kleinst-SPD-Ortsvereinen und abgelegenen Amtsstuben nach jenem „Grummeln“ zu suchen, das es multimedial zu verstärken gilt. Wer suchet, der findet, dass Boris Pistorius der bessere Kandidat wäre, denn ihn lieben die Medien und damit die Menschen an den Küchentischen, an denen auch der Grüne Robert Habeck – Umfragekurs steigend – „für die Me
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Transformation der Industrie: Jahr der Entscheidung bei Thyssenkrupp ↗
Ukraine schießt US-Raketen auf russisches Munitionsdepot ↗
Die Ukraine hat nach Moskauer Darstellung sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion auf ein Ziel in Russland abgefeuert. Fünf der Raketen seien von russischer Flugabwehr abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste bekanntgewordene Angriff, seit die USA der Ukraine den Einsatz von ATACMS gegen Ziele in Russland erlaubt haben.
Die sechste Rakete sei beschädigt worden, teilte das Ministerium auf seinem Telegramkanal mit. Ihre Trümmer seien auf ein Militärgelände im grenznahen Gebiet Brjansk gefallen. Ein Brand sei gelöscht worden. Es gebe keine Opfer oder Zerstörungen.
Explosionen in der Oblast Brjansk
Auch auf einem russischen Militärblog und auf inoffiziellen Telegramkanälen war von Explosionen nahe der
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Impfgegner, christlicher Fundi, Anti-Antifa: Das ist Trumps Gruselkabinett ↗
Donald Trumps wilde Ernennungen zum Kabinett überrollen seine politischen Gegner. Das Etikett „Shock and Awe“ (Furcht und Schrecken) – man kennt den Begriff von den auf Überwältigung ausgerichteten Angriffen der US-Armee auf den Irak im Frühjahr 2003 – ist keine schlechte Beschreibung der Vorgehensweise des Mannes aus Mar-a-Lago. In zwei Monaten wird er ins Weiße Haus einziehen. Die Opposition hat sehr wenig Einfluss, wenn Team Trump sich aufmacht, die Wirtschaft von der Regierung zu befreien und den Rachefeldzug gegen den „inneren Feind“ einzuleiten.
Trump will den früheren Kongressabgeordneten Matt Gaetz als Justizminister trotz der Ermittlungen wegen der Anschuldigungen, er habe eine Minderjährige für Sex bezahlt
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Behördlicher Kampf gegen Wuchermieten: Hamburg wartet auf neue Gesetze, Frankfurt nicht ↗
USA | ATACMS-Raketen auf Russland: Biden schafft vor Trump schnell Fakten, ohne jede Strategie ↗
Nun also doch. Auf den letzten Metern fasst die abgewählte Biden-Regierung einen womöglich folgenschweren Entschluss. Die Ukraine darf weitreichende US-Raketen abschießen, um Ziele in Russland zu treffen. Die erteilte Einsatzerlaubnis soll der von ukrainischen Truppen teilweise besetzten Region Kursk gelten, könnte aber auch darüber hinausgehen. Wolodymyr Selenskyjs Regierung will sie trotz hoher Verluste halten, um ein Faustpfand für Verhandlungen mit Russland zu haben. Die US-Entscheidung wird damit begründet, dass Moskau durch die Stationierung Tausender nordkoreanischer Soldaten eskaliere. Dem müsse man entgegentreten.
Inzwischen vermeldeten russische Nachrichtenagenturen bereits einen ukrainischen Beschuss mit sechs US-amerikanischen ATACMS-Raket
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Präsident Sergio Mattarella: Italien braucht keine Ratschläge von Elon Musk ↗
„Der Präsident der Republik ist das Oberhaupt des Staates und vertritt die Einheit der Nation“, heißt es in Artikel 87 der italienischen Verfassung. Nur in Ausnahmefällen äußert er sich zu politischen Streitfragen. Jetzt gab es einen solchen Fall, der sich allerdings wiederholen könnte. Noch vor Donald Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus hielt dessen prominentester Fahnenträger es für geraten, auch außenpolitisch aufzutrumpfen und den italienischen Partnern Ratschläge zu erteilen. Elon Musk, Trumps Berater für „effizientes Regieren“, empfahl dringend eine Säuberung des italienischen Justizapparats: „These judges must go!“, schrieb er wörtlich auf X.
Zu entlassen seien die Richter des f
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360 Femizide, 52.000 Sexualstraftaten: Gewalt gegen Frauen eskaliert in allen Bereichen ↗
An jedem Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch Frauenhass oder durch die Hand ihres(Ex-)Partners: 360 Femizide wurden im Jahr 2023 in der Bundesrepublik verübt. Das geht aus einem Lagebild des Bundeskriminalamtes „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ hervor, das Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Die Grünen) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zusammen mit dem Vizepräsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Michael Kretschmer, am Dienstag in Berlin vorstellten.
Demnach wurden insgesamt 938 Frauen und Mädchen im vergangenen Jahr Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten, dazu gezählt werden also auch Femizide, die die Frauen überlebt haben. Das Risiko, Opfer eines Femizids zu werden, steige mit dem Alt
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Neue Freihandelspläne mit Mercosur: Bauern gegen Autoindustrie ↗
Experten warnen vor Trump-Zöllen: Höhere Inflation und abhängiger von den USA ↗
Das wird teuer: BGH urteilt gegen Facebook ↗
Betroffene eines riesigen Datendiebstahls bei Facebook 2021 müssen nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vergleichsweise niedrige Hürden nehmen, um Schadenersatz zu erhalten.
Die Opfer müssen lediglich nachweisen, dass sie Opfer des Vorfalls waren, wie der sechste Zivilsenat in Karlsruhe entschied. Es sei weder notwendig, dass die Daten nachweislich missbraucht worden sind, noch müssten die Betroffenen Belege dafür liefern, dass sie in besonderer Weise beeinträchtigt wurden.
Entscheidend für Tausende ähnlicher Fälle
Der BGH hat zum ersten Mal von der neuen Möglichkeit des Leitentscheidungsverfahrens Gebrauch gemacht. Die höchstrichterliche Klärung ist entscheidend für Tausende ähnlich gelagerte Fälle an Landes
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VW-Insider: Beschäftigte sind bereit für die E-Mobilität, das Management ist es nicht ↗
15.500 Beschäftigte arbeiten im Volkswagen-Komponentenwerk in Baunatal bei Kassel. Wir kennen viele von ihnen, wie wir auch das VW-Werk gut kennen, als Betriebsratsvorsitzender und als Soziologe, der mit seinem Jenaer Team Beschäftigte in Baunatal befragt hat.
Vom „Wunder von Baunatal“ sprechen wir in einer Studie der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Werkleitung und Betriebsrat konnten in den Jahren nach 2006 schon einmal durch eine strategische Kooperation eine drohende Werksschließung verhindern. IG Metall und Werkleitung vereinbarten damals, wichtige, strategische Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Das Modell wird als „Kasseler Weg“ bezeichnet.
Man setzte zu einem Zeitpunkt auf Elektromobilität, als davon im VW-Konzern noch keine Rede
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Verheerende Bilanz nach 1.000 Tagen Ukraine-Krieg ↗
Mehr als 12.000 getötete Zivilisten, Zehntausende gefallene Soldaten und gut 300.000 Kriegsversehrte allein auf ukrainischer Seite sowie Dutzende zerstörte Städte und Dörfer gehören zur bisherigen Bilanz der russischen Invasion. 1.000 Tage dauert Russlands Angriffskrieg am 19. November, die geschätzten Kriegsschäden in der Ukraine liegen bei über 750 Milliarden Euro.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat inzwischen mehrere Pläne zur Beendigung des Konflikts vorgelegt. Zur Lage vor dem dritten Kriegswinter und den Aussichten für eine Friedenslösung.
Die Lage für die ukrainischen Truppen wird entlang der Front immer kritischer. Hauptproblem ist dabei weniger der fehlende Nachschub an Munition und Waffen. Kiew fehlen t
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Die Brennelementefabrik und Rosatom: Soll Lingen Außenstelle von Moskaus Atomindustrie werden? ↗
Umstrittenes Handelsabkommen: Französische Bauern protestieren gegen Mercosur-Vertrag ↗
UN-Klimakonferenz in Baku: Auf Du und Du mit dem UN-Kohlenstoffmarkt ↗
Gegen Betrug bei Biokraftstoffen: Strengere Regeln für Öl-Konzerne ↗
Tausende Arbeiter versteckt in Tunneln: Polizei belagert Goldminen in Südafrika ↗
Die neue Kälte der Union: Carsten Linnemann will Bürgergeld und Co. abschaffen ↗
Mit dem Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung und den vorzeitigen Neuwahlen am 23. Februar 2025 stellt sich die Frage nach den Weichenstellungen einer neuen Regierung. CDU/CSU liegen in den Umfragen deutlich vorn. Würde heute gewählt, so könnte die Union wohl mit einem Wählerzuspruch von 32 bis 34 Prozent rechnen. Das wäre ein Plus von acht bis zehn Prozentpunkten, verglichen mit ihrem Wahlergebnis von 2021. Sowohl mit der SPD in einer „Großen Koalition“ als auch mit den Grünen könnte die Union dann regieren. In beiden Koalitionen würde sie sicherlich den Kanzler stellen.
Dabei wäre eine Bundesregierung unter der Führung von Friedrich Merz für das soziale Klima in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nach: eine Katastr
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Tarifabschluss in der Metallindustrie: Für den Frieden zahlen die Beschäftigten ↗
Fast 1.800 Fossil-Lobbyisten auf Weltklimakonferenz: „Das ist ein Desaster!“ ↗
Die Weltklimakonferenz berät in Baku über die Eindämmung der Erderwärmung. Trotzdem sind mindestens 1.773 Lobbyisten der Öl-, Gas und Kohleindustrie offiziell für die COP 29 in Aserbaidschan akkreditiert. Das gab die Koalition „Kick Big Polluters Out“ bekannt, die öffentlich zugängliche Daten des UN-Klimasekretariats UNFCCC ausgewertet hat. Die Organisation wird unter anderem von Transparency International, Global Witness, Greenpeace und dem Climate Action Network getragen. Luisa Neubauer von Fridays for Future ist empört: „Das ist ein Desaster!“
Der Datenanalyse zufolge verfügen die Lobbyisten über mehr Zugangspässe als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten, näml
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Wasserstofffirma HH2E: Plötzlich insolvent ↗
Klimakonferenz: Trump-Kumpel Milei beruft argentinische Delegation ab ↗
Argentinien hat seine Vertreter auf der Weltklimakonferenz in Baku vorzeitig abberufen. Mehr als 80 Repräsentanten des südamerikanischen Landes, die für die zwei Wochen dauernde Konferenz COP 29 angereist waren, sind am Mittwoch von ihrer Regierung zurückbeordert worden. Das berichtete zunächst das auf Klimathemen spezialisierte Portal „Climática“ unter Berufung auf Argentiniens Umwelt-Staatssekretärin, Ana Lamas.
Dem Guardian bestätigte Lamas die Entscheidung. „Wir haben Anweisungen vom Außenministerium, nicht länger teilzunehmen“, sagte Lamas der Zeitung. Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei, der sich selbst als „Anarchokapitalist“ bezeichnet, leugnet den menschengemachten Klimawan
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Wie sich China seit Monaten auf Donald Trumps zweite Präsidentschaft vorbereitet ↗
Während sich langsam der Wirbel um die Nachricht legt, dass Donald Trump wieder ins Weiße Haus einziehen wird, bereitet sich China auf vier Jahre unbeständiger Beziehungen zu seinem größten Handelspartner und geopolitischen Rivalen vor.
Am Donnerstag nach der US-Wahl gratulierte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping Trump zu seinem Sieg. Die beiden Länder müssten „in der neuen Ära gut miteinander auskommen müssten“, hieß es in einer Verlautbarung der chinesischen Regierung. „Eine stabile, gesunde und nachhaltige Beziehung zwischen China und den USA ist im gemeinsamen Interesse beider Staaten und entspricht den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft“, so Xi.
Aber die Realität ist: Trumps zweite Pr
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Megahafen in Peru: Chinas Drehscheibe für den Handel mit Lateinamerika ↗
Energie in Schweden: Sicherheit als K.O.-Argument gegen Windkraft ↗
„Wann kollabiert der Golfstrom, Stefan Rahmstorf?“ ↗
Auf einer Klimakonferenz, wie sie derzeit wieder in Aserbaidschan stattfindet, geht es immer auch um Wissenschaft. So warnen renommierte Klimaforscher, dass die Gefahren des Zusammenbruchs der zentralen atlantischen Umwälzbewegung – kurz Amoc – bisher „stark unterschätzt“ werden, obwohl der Kollaps verheerende und nicht rückgängig zu machende Folgen hätte. Einer der Mahner ist der Ozeanograf und Klimatologe Stefan Rahmstorf, der die Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung leitet. Hier erklärt er, warum er seit einiger Zeit das Risiko eines Amoc-Kollapses als Folge der globalen Erwärmung höher einschätzt – und was das für Europa und die ganze Welt bedeutet.
Was genau ist Amoc?
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Ungelöstes Problem der Erneuerbaren: Ein November voller Dunkelflauten ↗
Autobranche in der Krise: Kaum einer will die E-Autos ↗
Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen: Ohne Moos nix los ↗
Fauler Kompromiss auf der COP29: Die Klimakrise lässt sich nicht „wegshoppen“ ↗
Wenn Menschen traurig sind, gehen sie oft lieber shoppen, als sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen. Zukünftig könnte sich Ähnliches auf staatlicher Ebene abspielen: Wenn Länder dem Klima schaden, shoppen sie eher CO₂-Zertifikate, als ihr Wirtschaften klimaverträglich zu gestalten. Diesem Prinzip ist die internationale Staatengemeinschaft am ersten Tag der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan (COP 29) einen großen Schritt nähergekommen.
Konkret geht es um Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens, über dessen genaue Umsetzung seit Jahren ergebnislos gestritten wird – bis man sich spätabends erstmals auf zentrale Regeln und Standards einigen konnte. Statt selbst Emissionen einzusparen, erlaubt der Artikel Ländern, CO₂-Einsp
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Wie kann das autoritäre Aserbaidschan Gastgeber für eine „COP des Friedens“ sein? ↗
Während sich Klima- und humanitäre Krisen rasant zuspitzen, ist erneut ein autoritärer Petrostaat, der die Menschenrechte nicht achtet, Gastgeber einer UN-Klimakonferenz. Der jüngste jährliche UN-Klimagipfel Cop29 hat begonnen, und zwar nach der Wiederwahl eines die Klimakrise verleugnenden US-Präsidenten.
Die Cop-Treffen haben sich als Greenwashing-Konferenzen erwiesen, die das Versagen von Ländern legitimieren, eine lebenswerte Welt und Zukunft sicherzustellen. Zudem haben sie autoritären Regimen wie Aserbaidschan und den beiden vorherigen Gastgebern– den Vereinten Arabischen Emiraten und Ägypten – erlaubt, weiterhin Menschenrechte zu verletzen.
Völkermorde, Umweltmorde, Hungersnöte, Kriege, Kolonialismus, zunehmende Unglei
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Urteil gegen Shell kassiert: Energiekonzern muss CO₂-Ausstoß nicht drastisch senken ↗
Der britische Öl- und Erdgaskonzern Shell muss seinen CO₂-Ausstoß doch nicht drastisch reduzieren. Ein Zivilgericht in Den Haag hob ein entsprechendes Klimaurteil der ersten Instanz auf und wies die Klage von Umweltschützern ab. Das Urteil ist ein Sieg für den Energiekonzern.
Noch 2021 hatten die Zivilrichter in Den Haag den Klägern recht gegeben und Shell zur umfassenden CO₂-Reduzierung von netto 45 Prozent gegenüber 2019 verpflichtet. Und das galt auch für die indirekten Emissionen der Zulieferer und Kunden von Shell. Shell hatte zum Zeitpunkt der Klage auch einen Sitz in Den Haag.
Kein konkreter Prozentsatz zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes
Nun erklärten die Richter, Shell könne kein konkreter Prozentsatz bei der Senkung
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Das Ende des neoliberalen Zinnsoldaten ↗
Aha, Christian Lindner (FDP) hat also Street-Credibility. Zumindest sagte der geschasste Finanzminister am Wochenende im FAZ-Interview, der Kanzler habe ihn zwar vor die Tür gesetzt, „aber auf der Straße fühle ich mich wohl.“ In den sozialen Netzwerken kam daraufhin die Frage auf, ob Lindner jetzt Rapper würde. Doch so lustig das alles klingt: Die deutsche Wirtschaft ist weiter im Sinkflug. Geht es jetzt, wo sich der größte Verfechter der Schuldenbremse auf den Straßen statt im Finanzministerium herumtreibt, wieder bergauf mit der deutschen Konjunktur?
Ja, die Ampel ist an sich selbst gescheitert. Und nein, die Ampel ist nicht an allem schuld. Es war nicht alles schlecht, was die Ampel versucht hat. Nach sechzehn bleiernen Jahren unter Angela M
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UN-Klimakonferenz: Es geht um 1.000 Milliarden Dollar – jedes Jahr ↗
Noch nie hat eine UN-Klimakonferenz in einem so ungünstigen Umfeld begonnen wie dieses Jahr. Wenn am Montag in Aserbaidschans Hauptstadt Baku die 29. Klimakonferenz (COP29) beginnt, ist klar, dass die USA wieder aus dem Paris-Abkommen austreten werden. Gleichzeitig ist die neue EU-Kommission noch nicht im Amt und im größten EU-Mitgliedsland die Regierungskoalition kollabiert. Und dann sind da natürlich noch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Allein das reicht, um von einem „Test für den Multilateralismus“ zu sprechen. Doch selbst ohne die geopolitischen Turbulenzen wäre COP29 ein solcher Test, denn dort geht es – um Geld.
Vor 15 Jahren haben die Industriestaaten versprochen, in den Jahren 2020 bis 2024 jeweils 100 Milliarden Dollar
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Elon Musks Image in Deutschland ist mies, das färbt auf die Tesla-Verkäufe ab ↗
Tesla fällt auf dem deutschen Elektroautomarkt zurück. Die Marke von Multimilliardär Elon Musk ist im laufenden Jahr hinter VW und BMW nur noch auf Platz drei, wie aktuelle Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes zeigen.
Noch im Gesamtjahr 2022 und bis Mitte 2023 hatte der US-Konzern bei den Neuzulassungen in Deutschland ganz vorne gelegen. Auch in den ersten Monaten des Jahres startete Tesla vergleichsweise gut, doch inzwischen hat sich die Lage gedreht.
Mit Stand Oktober kommt BMW auf 33.167 Neuzulassungen rein batteriebetriebener Elektroautos (BEV) im laufenden Jahr und überholt Tesla mit 31.461 Neuzulassungen. Unbestrittene Nummer eins ist VW mit 49.234.
Schwächelnder Markt
Sowohl VW als auch Tesla liegen im derzeit schwächelnden BEV-Markt deutlich schlechter als vor
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Nach dem Bruch der Ampelkoalition: Christian Lindner ging es nie um „die Wirtschaft“ ↗
Politik ist ein Spiel aus Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Häufig stellt sich aber die Frage nach den Zielen von Politik als Frage nach Zielen von Politikern: Geht es um eine Gemeinschaft, eine Gruppe – oder doch nur um das persönliche Fortkommen? So eine Frage ist eine lupenreine Einleitung für einen kurzen Blick auf das jüngere Treiben von Christian Lindner.
Es gibt eine Verbindung zwischen dessen Regierungspraxis, seinem Grundsatzpapier und seiner Weigerung, eine Haushalts-Notlage zu beschließen. Damit hätte der Bundestag die Schuldenbremse aussetzen und, ein wenig weiter im Sitzungsgalopp, einen Haushalt einbringen können. Fangen wir da an: Der Artikel 115, Satz 2 des Grundgesetzes regelt eine Ausnahme von der Schuldenbremse.
Dort heiß
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5 Gründe, warum Donald Trump als US-Präsident dem Klima schaden wird ↗
Am frühen Morgen deutscher Zeit erklärte sich Donald Trump zum Sieger der Präsidentschaftswahl in den USA. Sein Erfolg dürfte weitreichende Folgen haben. Auf die Migrationspolitik der USA, den Ukrainekrieg oder die internationalen Handelsbeziehungen. Nicht außer Acht gelassen werden sollte aber auch, welch tiefgreifende Folgen eine zweite Trump-Präsidentschaft für das Weltklima haben wird.
Während seiner Kandidatur für das Weiße Haus hatte Trump den Klimawandel als „Schwindel“ und „einen der größten Betrügereien aller Zeiten“ bezeichnet. Vieles steht auf seiner Streichungsliste: die Ausgaben für saubere Energie, „irrsinnige“ Anreize, Elektroautos zu fahren sowie verschiedene Umweltvorsc
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Milliardenhilfen für spanische Unwetteropfer ↗
Die Opfer des verheerenden Unwetters von voriger Woche in Spanien erhalten vom Staat Hilfen in einer Gesamthöhe von 10,6 Milliarden Euro. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte für die betroffenen Haushalte und Unternehmen unter anderem Direkthilfen und Bürgschaften an.
Die Regionalregierung hatte am Vorabend sogar Hilfszusagen in Höhe von über 30 Milliarden Euro von Madrid gefordert. Dieser Betrag entspricht ungefähr dem gesamten Jahresetat der Region.
„Minimaler Papieraufwand und größtmögliche Schnelligkeit“
Das Hilfspaket sei „nur ein erster Schritt“, betonte Sánchez. Die Maßnahmen seien „ab sofort“ gültig. Die Gewährung der Hilfen werde „mit minima
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Weniger CO₂-Zertifikate in Deutschland ausgegeben ↗
Der CO₂-Ausstoß des Autoverkehrs und anderer Wirtschaftsbereiche ist in Deutschland im vergangenen Jahr gesunken. Wie die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt meldete, wurden im nationalen Emissionshandel (nEHS) Zertifikate über 282,8 Millionen Tonnen CO₂ abgegeben und damit zwei Prozent weniger als 2022. Es handelt sich um vorläufige Zahlen.
Es geht vor allem um den Verkehrssektor und Wärmeproduktion. Also die Betreiber von Raffinerien, deren Benzin und Diesel an der Tankstelle verkauft wird und die Verkäufer von Öl und Gas zum Heizen. Alles in allem sind es rund 1.900 Unternehmen, die am nationalen Emissionshandel teilnehmen müssen.
Wärmepumpen und E-Mobilität
Die Behörde begründete die Entwicklung unte
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USA | Mr. Sprengmeister: Welche Folgen hätte ein Donald-Trump-Sieg für die Weltwirtschaft? ↗
Sollte Donald Trump es zum zweiten Mal ins Weiße Haus schaffen, kann ich nur raten: Fasten your seatbelts! Wenn er auch nur einen Teil seines Programms in die Realität umsetzt, steht uns eine Weltwirtschaftskrise bevor. Schon in seiner ersten Amtszeit hat dieses selbst ernannte „Genie“ einen Handelskrieg mit China provoziert und die europäischen Handelspartner brüskiert. Doch diesmal hat er gleich die ganze Welt ins Visier genommen.
„Zölle“ sei sein Lieblingswort, hat Trump verkündet. Er glaubt allen Ernstes, dank hoher Importzölle würden amerikanische Unternehmen ihre Produktion aus dem Ausland zurück in die USA verlagern und ausländische Unternehmen wieder Fabriken in den USA ansiedeln, um die Abgaben zu umgehen. Z&
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„Nach drei Tagen fanden wir sie lebend im Auto“: Die Wunder-Rettungen in Spanien ↗
Ihr Auto war eines der vielen, die von den tödlichen Überschwemmungen in Spanien mitgerissen und von den schlammigen Wassermassen auf den Straßen umhergeschleudert wurden. 72 Stunden saß sie in einer Unterführung fest, dann wurde die Frau zu einer der glücklichen Überlebenden.
„Nach drei Tagen haben wir eine Person lebend in ihrem Auto gefunden“, sagte Martín Pérez, der Leiter des valencianischen Zivilschutzes, am Samstag vor freiwilligen Helfern. Die Ankündigung löste kräftigen Beifall aus. Pérez erklärte später gegenüber der lokalen Nachrichtenseite Levante, dass das Auto der Frau bei den Überschwemmungen von Wassermassen mitgerissen wurde und in einer Unterführung in der Gemeinde Benet&
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Die Deutschen sind erschöpft: Hilft die Vier-Tage-Woche gegen die grassierende Müdigkeit? ↗
Fühlen Sie sich auch abgekämpft? Ausgepowert? Dann sind Sie nicht allein: Im September 2024 ergab eine Studie: 55,7 Prozent der Befragten in Deutschland fühlen sich erschöpft. Zu 24,6 Prozent sei Arbeit der Grund dafür, zu 37,1 Prozent sei es die politische Lage und zu 38 Prozent werden gesundheitliche Gründe angegeben. Die politische Situation nennen sieben Prozent mehr als Grund für ihre Erschöpfung als im Vorjahr. Besonders ausgeprägt ist diese Angabe bei AfD- und Linke-Wählenden.
Unter Angestellten ist Arbeit zu 44,9 Prozent der am häufigsten genannte Grund für ihre Erschöpfung. Selbstständige nennen nur zu 28,6 Prozent ihre Arbeit als Ursache. Könnte also Fremdbestimmung durch den Arbeitgeber die Ursache daf
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Im Gespräch | Monopolexperte Ulrich Müller: „Google muss zerschlagen werden“ ↗
Die Macht von Google zeigt sich daran, dass der Markenname zu einem Verb geworden ist – man „googelt“. Im August urteilte ein US-Bundesgericht: Der Tech-Riese hat seine Monopolstellung mit „unlauteren Mitteln“ verteidigt und lässt keine Konkurrenz zu. Das Justizministerium in Washington will das Unternehmen jetzt „zerschlagen“. Monopolexperte Ulrich Müller gefällt die Idee. Doch ist sie auch realistisch?
der Freitag: Herr Müller, Google könnte „zerschlagen“ werden, heißt es in vielen Presseartikeln. Was bedeutet das konkret?
Ulrich Müller: Google hat Verträge mit Apple und anderen Smartphone-Herstellern abgeschlossen, wonach die Google-Suchfunktion standardmäßig auf allen Smartphones vorei
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UN-Weltnaturgipfel in Kolumbien endet im Eklat: Kein Quorum für den Artenschutz ↗
Die UN-Biodiversitätskonferenz in der kolumbianischen Großstadt Cali endete mit einem Eklat: Nachdem die Konferenz bereits 14 Stunden länger gedauert hatte als geplant, beantragte Peru festzustellen, ob noch genügend Länder vertreten sind. Daraufhin ließ das Sekretariat der UN-Artenschutzkonvention nachzählen: Und tatsächlich: Das Quorum war nicht mehr gegeben und damit war die abschließende Plenarversammlung nicht mehr beschlussfähig.
Zu viele Delegierte von meist ärmeren Ländern waren bereits abgereist, sodass weniger als die Hälfte der Länder noch vertreten war. Ärmere Länder haben bei solchen Konferenzen stets das Problem, dass sie aus Kostengründen ihre Reisepläne nicht kurzfristig ändern k&
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Künstliche Intelligenz verschärft Klimakrise ↗
Der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen und andere Digitalisierungsprojekte wird in Europa bis zum Jahr 2030 stark ansteigen. Nach einer Studie des Unternehmensberaters McKinsey wird sich der Strombedarf in diesem Zeitraum voraussichtlich auf mehr als 150 Terawattstunden fast verdreifachen. Das macht rund fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs aus und kann voraussichtlich nicht vollständig aus Erneuerbaren gedeckt werden.
Durch die KI könnte sich die Klimakrise also weiter verschärfen, heißt es in der Studie. Derzeit stamme ein Großteil des Stroms für Rechenzentren noch aus fossilen Brennstoffen, obwohl sich viele große Rechenzentrumsbetreiber wie Amazon (AWS), Microsoft und Google verpflichtet haben, ihre A
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Wirtschaftswissenschaftler Tom Krebs: „Die Liberalen verwandeln Deutschland in Disneyland“ ↗
Klar, wenn man seine Zunft kritisiert, muss man mit Reaktionen rechnen. Tom Krebs beispielsweise geht in seinem Buch Fehldiagnose hart mit der neoliberalen Agenda deutscher Wirtschaftswissenschaftler ins Gericht. Prompt hat ihn ein lautstarker Vertreter der Branche als „vormaligen Kollegen“ bezeichnet. Wir waren trotzdem mal so frei, Krebs ein Ohr zu schenken ...
der Freitag: Herr Krebs, in „Fehldiagnose“ formulieren Sie eine scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Ampelkoalition und ihren ökonomischen Beratern. Was war für Sie der wichtigste Anstoß, dieses Buch zu schreiben?
Tom Krebs: Meine Enttäuschung über die wirtschaftspolitische Beratung in den letzten drei Jahren, die stark vom Marktfundamentalismus geprägt war. Und dass marktlibe
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Fast 100 Menschen sterben bei Jahrhundert-Unwetter in Spanien ↗
Nach dem heftigen Unwetter mit mindestens 95 Toten in Spanien gehen die Rettungs- und Aufräumarbeiten weiter. Eine erste Phase sei bereits abgeschlossen worden, sagte der Regierungschef der am stärksten betroffenen Region Valencia, Carlos Mazón, in der Nacht zum Donnerstag. Nach etwa 70 Einsätzen aus der Luft seien augenscheinlich alle Menschen gerettet worden, die sich auf Hausdächer geflüchtet hatten.
Die Einsatzkräfte hätten inzwischen auch alle betroffenen Ortschaften erreichen können. Auch die Suche nach Vermissten wird fortgesetzt. Im Laufe des Morgens wird Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez in Valencia erwartet.
Erste Warnungen bereits am Sonntag
Mazón wies zugleich Kritik zurück, die Bevölkerung sei zu spä
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Kohleverstromung weltweit auf neuem Höchststand ↗
Die Energieerzeugung aus Kohle nimmt weltweit weiter zu, trotz ihres enormen Schadens für das Klima. Und es gibt nur wenig konkrete Ausstiegspläne. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen „Global Coal Exit List“ (GCEL).
Die GCEL-Datenbank wird von der Umweltorganisation Urgewald gemeinsam mit 51 NGOs weltweit betrieben. Beleuchtet werden die Geschäfte von 1.560 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für thermische Kohle, von Kohlebergbau über Kohlehandel bis hin zur Verbrennung in Kraftwerken.
Heute haben demnach die weltweit installierten Kohlekraftwerke eine Kapazität von 2.126 Gigawatt, was gut elf Prozent mehr sind als 2015, als sich die Weltgemeinschaft zur Eindämmung der Erderwärmung auf das Abkommen von Paris e
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EU erhebt Zusatzzölle bis 35 Prozent auf chinesische E-Autos ↗
Die Zusatzzölle für den Import chinesischen Elektroautos in die EU sind um Mitternacht in Kraft getreten. Die Extraabgaben sollen vorerst für fünf Jahre gelten. Die Europäische Kommission hatte am Dienstag trotz Deutschlands Widerstand eine entsprechende Verordnung beschlossen.
Zuvor hatte Anfang des Monats eine ausreichend große Mehrheit der EU-Staaten für die Strafzölle gestimmt. Deutschland votierte aus Sorge vor einem neuen großen Handelskonflikt und möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Hersteller dagegen.
Zukunft der EU-Autoindustrie
Aus Sicht der Kommission sind die Ausgleichszölle notwendig, um langfristig die Zukunft der Autoindustrie in der EU zu sichern. Sie kam bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass chinesis
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Industrie | Wirtschaftspolitik der Ampelkoalition: Das sind ja wohl die Gipfel! ↗
Panik versteckt sich bisweilen hinter Coolness. Und so lud Olaf Scholz (SPD) ganz cool zum Industriegipfel ins Kanzleramt, während Finanzminister Christian Lindner (FDP) am gleichen Tag zum Mittelstandsgipfel in den Reichstag bat. Der eigentliche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der im Rahmen des Bündnisses „Zukunft der Industrie“ sowieso jährlich einen Industriegipfel abhält, kam unterdessen mit einem kreditfinanzierten Deutschlandfonds um die Ecke.
Drei Koalitionspartner, drei Wirtschaftsstrategien. Kein Wunder, dass sich die Union über die aktuelle „Gipfel-Inflation“ das Maul zerreißt, denn es werden ja überall die gleichen Buzz-Wörter aufgewärmt: dass man „strategische Wertschöpfungs-Netzwerke
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„Was Faschismus verhindern sollte, blockiert heute den Öko-Umbau“ ↗
Seit einiger Zeit wird im Bergischen Land gerätselt: Tritt Uwe Schneidewind noch mal an im September 2025? Der Grüne war 2020 mithilfe der Wuppertaler CDU zum Oberbürgermeister gekrönt worden, zwei Jahre später zerbrach das schwarz-grüne Bündnis. Seither ist die Stimmung in der Stadt gegenüber dem Ex-Nachhaltigkeitsforscher eher gedämpft.
der Freitag: Herr Schneidewind, Sie sind vor vier Jahren aus der Klimaforschung in die Politik gewechselt. Was haben Sie in dieser Zeit erreicht?
Uwe Schneidewind: Die Hoffnung war: Wenn jemand wie ich die Seiten wechselt, ist Wuppertal in zehn Jahren die nachhaltigste Stadt der Welt. Wenn man mich an dieser Projektion misst, sind wir erschreckend wenig weit gekommen. Wenn man realistischer draufschaut, haben wir
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Treibhausgas-Konzentration auf Höchststand: Der Klimawandel verstärkt sich nun selbst ↗
Es ist die älteste Klima-Messreihe, die es gibt: In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann der junge Chemiker Charles Keeling auf Hawaii die Konzentration von Treibhausgasen direkt in der Atmosphäre zu messen. Die Lage seines Laboratoriums ist für atmosphärische Untersuchungen ideal: Hier, auf dem damals erloschenen Vulkan Mauna Loa in 4.170 Höhenmetern, gibt es kaum lokale Einflüsse, die die Atmosphärenmessung verfälschen könnten, die nächsten Industrieschlote sind Tausende Kilometer weit weg.
Die Konzentration der Treibhausgase wird in parts per million – abgekürzt ppm – gemessen: Teile Kohlendioxid pro Millionen Luftteilchen. Zu Beginn der Messungen 1958 lag der CO2-Gehalt bei 315 pm, als 1992 die Klimarah
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VW-Betriebsrat: Volkswagen will in Deutschland mindestens drei Werke schließen ↗
Volkswagen will nach Angaben des Betriebsrats in Deutschland mindestens drei Werke schließen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Alle verbleibenden Standorte sollten zudem schrumpfen, sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Über diese Pläne habe der Konzern nun die Arbeitnehmerseite informiert. Cavallo kündigte Widerstand gegen die Pläne an.
Die Bundesregierung hat den Volkswagen-Konzern aufgefordert, Jobs zu erhalten. Man müsse noch abwarten, was Volkswagen selbst dazu erklärt, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei aber klar – „nämlich, dass mögliche falsche Managemententscheidungen aus der
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Halloween | Ein Kassenschlager aus den Tropen: Jetzt ist Kürbiszeit ↗
Der Aufsteller mit den Kürbissen ist gut bestückt. Der braungelbe „Butternut“ kostet in der Gemüseabteilung einer Supermarktfiliale 1,99 Euro pro Kilo, der grünliche Spaghettikürbis ist für 2,99 Euro zu haben. Die Cucurbitaceae gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, und dass sie in deutschen Discountern so präsent sind, ist ein Beweis ihrer Anpassungsfähigkeit. Denn die Familie der Kürbisartigen, zu denen auch Gurken und Melonen gehören, umfasst weltweit rund 120 Gattungen und mehr als 700 Arten. Sie sind vor allem in den (Sub-)Tropen zu finden, die für den hiesigen Anbau relevanten Wildformen stammen allerdings aus Amerika. Genauso wie das Fest, mit dem wir die gelben, grünen und orangefarben
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Wo sich Kamala Harris und Donald Trump nicht unterscheiden ↗
In den USA wachsen die Staatsschulden derzeit mit bislang ungekanntem Tempo. Insgesamt 35,5 Billionen Dollar sind es inzwischen, und alle 100 Tage kommt eine weitere Billion obendrauf. Allein im August dieses Jahres betrug das US-Haushaltsdefizit 380 Milliarden Dollar. Und für den Schuldendienst müssen die USA inzwischen knapp 1,2 Billionen Dollar im Jahr aufbringen. All dies sind historisch hohe Werte. Und in der Wirtschaftspresse ist schon von „mangelnder Haushaltsdisziplin“, „erodierender US-Fiskalstabilität“ oder gar von einer „drohenden Staatspleite“ die Rede.
Nur die beiden Präsidentschaftskandidaten, die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Donald Trump, scheint all dies nicht zu kümmern.
Denn beide vertreten im Wah
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Norbert Walter-Borjans über die SPD-Steuerpläne: Bitte Genossen, knickt diesmal nicht ein! ↗
Wenn Friedrich Merz sich über Steuerpläne der SPD empört und auch Sigmar Gabriel dagegen giftet – wie am 15. Oktober in der FAZ geschehen – dann sollte man genauer hinsehen. Der eine ein Multimillionär, der sich als gehobene Mittelschicht ausgibt, der andere auch nicht gerade arm, aber vor allem nach wie vor getrieben vom Trauma seiner Ablösung von der SPD-Spitze. Hat die aktuelle Parteiführung mit ihrem jüngsten Beschluss womöglich einen wunden Punkt getroffen? Ist sie dabei, sozialdemokratisches Profil zurückzugewinnen, das viele im FDP-dominierten Ampel-Streit vermissen?
Auf der Klausurtagung hat der SPD-Parteivorstand am 13. Oktober mit einem sechs Seiten umfassenden Beschluss jedenfalls eine Duftmarke gesetzt. Darin steckt er Sch
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Die heimlichen Zweitwohnungen der Reichen: Warum Kreuzfahrtschiff-Kabinen im Trend liegen ↗
Am 13. März 2020 wurde dem Kreuzfahrtschiff Braemar die Anlegeerlaubnis auf den Bahamas verweigert, weil einige der Passagiere an Bord positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Schiff war gezwungen, die Karibik zu umfahren, bis schließlich Kuba die Passagiere aufnahm, von wo sie nach Großbritannien evakuiert wurden.
Die Braemar war nur eins von einer Reihe Kreuzfahrtschiffen, auf denen Passagiere sich in diesen unsicheren Tagen auf See in Quarantäne wiederfanden. Die Diamond Princess lag einen Monat lang in Japan vor Anker, als das Virus sich auf dem Schiff ausbreitete. 700 Menschen infizierten sich, neun starben. Auf einem anderen Schiff, der Ruby Princess, waren 28 Tote zu beklagen. Es war eine nautische Horror-Show.
Fast über Nacht verwandelten sich die Ozea
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Wirtschaftsnobelpreisträger Daron Acemoğlu: Reichtum allein ist noch keine Superkraft ↗
Tech-Milliardäre wie Bill Gates, Mark Zuckerberg und Elon Musk gehören nicht nur zu den reichsten Menschen der Menschheitsgeschichte, sie verfügen auch über außergewöhnlich viel Einfluss – in sozialer, kultureller und politischer Hinsicht. Zum Teil ist das dem sozialen Status geschuldet, den unsere Gesellschaft dem Reichtum generell beimisst.
Doch das ist nicht die ganze Geschichte.
Noch wichtiger als bloßer Reichtum ist, dass diese Milliardäre als unternehmerische Genies gelten, die in einer Vielzahl von Fachbereichen ein einzigartiges Maß an Kreativität, Wagemut, Weitsicht und Wissen an den Tag legen. Berücksichtigt man außerdem, dass zahlreiche von ihnen die bedeutendsten Kommunikationsmittel kontrollieren – näml
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Tesla kündigt Betriebsratsmitglied: IG Metall wirft Konzern Union Busting vor ↗
Bei Tesla in Brandenburg kehrt keine Ruhe ein. Diesen Montag warf die Gewerkschaft IG Metall dem amerikanischen Automobilhersteller, der eine Fabrik in Grünheide bei Berlin betreibt, in einer Pressemitteilung „Angriff auf Mitbestimmung vor“. Konkret wirft die IG Metall der Werkleitung von Tesla vor, ein Ersatzmitglied der IG-Metall-Liste gekündigt zu haben. Laut Gewerkschaft hat der managementnahe Betriebsrat der Kündigung bereits zugestimmt. Das war auch möglich, weil die IG-Metall-Liste mit 16 Mitgliedern zwar die stärkste Liste im Betriebsrat stellt, aber in dem 39-köpfigen Gremium nicht die Mehrheit hat. Die IG Metall wirft Tesla darüber hinaus aber auch Einschüchterungsversuche der Gewerkschaftsmitglieder vor. Mitglieder der IG-Metal
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Vergeblicher Kampf gegen den Hunger ↗
„Das Ziel, den Hunger bis 2030 zu beseitigen, scheint unerreichbar“, bilanzieren die Autoren des am Donnerstag in Berlin vorgestellten Welthunger-Index (WHI). Ihr Ausblick ist ernüchternd: „Bei gleichbleibendem Tempo wird der globale Index nicht einmal bis im Jahr 2160 – also in mehr als 130 Jahren – ein niedriges Niveau erreichen.“
„Die Gründe für Hunger, die Lösungsansätze und die benötigten finanziellen Ressourcen sind hinreichend erforscht“, stellt Miriam Wiemers, Welthunger-Index Expertin, gegenüber dem Freitag fest.
Umso bitterer sei es, dass die Fortschritte über die Jahre zunehmend stagnierten und es sogar rückläufige Entwicklungen gebe. Das träfe auf über 40 Länder zu. Di
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„Die Wall Street regiert“: Warum Kamala Harris gegen einen Kriminellen verlieren könnte ↗
Auf den Monat genau vor 44 Jahren wurde die entscheidende Frage der US-Politik gestellt. Eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen 1980 traten Ronald Reagan und Jimmy Carter zu einer Fernsehdebatte gegeneinander an. Reagan, ein ehemaliger Hollywood-Schauspieler, erwies sich auch als brillanter Wortakrobat. Am Ende der Debatte sprach er in die Kamera: „Nächsten Dienstag werden Sie alle zur Wahl gehen. Sie werden dort im Wahllokal stehen und eine Entscheidung treffen.“ Mehr als 80 Millionen Amerikaner schauten an den Fernsehgeräten zu, als er die entscheidende Frage stellte: „Wenn Sie diese Entscheidung treffen, fragen Sie sich: Geht es Ihnen besser als vor vier Jahren?“
Ein paar Tage später gaben die Wähler ihre Antwort und bescherten Reagan
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